Freitag, 22. Januar 2010

Große Erwartungen...

Hey!

Ich bekomme bald Besuch! Meine Freundin kommt hierher... Wie darauf vorbereiten? Ich koche ihr NICHT etwas leckeres zu Essen. Sie ist schlank und soll das auch bleiben! Mein Zimmer habe ich ein wenig aufgeräumt - ein wenig. Blumen... NAAAAH! Bessere Idee: Ich lese ein Buch. "Female Orgasm Black Book" von Lee Jenkins (Ich verlinke nicht auf die Seite, aber Google ist euer Freund) - viel versprechender Titel. Einmal reingeguckt merkt man, dass der Autor offensichtlich weiß, wovon er schreibt. Es ist nichts anderes als ein Praxisguide. Alles wichtige steht drin, und noch mehr. Nämlich so viele Diagramme, dass man sich fragt, ob er einfach Seiten füllen wollte. Oder wer von euch braucht ein Diagramm für "Langsam nach oben, dort kurz bleiben, dann langsam nach unten?" Die Diagramme zum finden von G-Punkt und A-Punkt (auch: "Deep Spot") dagegen sind genau richtig. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass er ein wenig mehr auf den A-Punkt eingeht, weil der für mich (bzw. für meine Süße) schon richtig was gebracht hat.

Insgesamt kann das Buch mit ein paar schönen Verallgemeinerungen ("3 before me!") aufwarten und bietet ein Standardrepertoire für Bettsituationen an - mit Checkliste! Ich stelle mir gerade vor, dass sich jemand das tatsächlich ausdruckt und dann mit einem Kuli hinterm Ohr alles abarbeitet... "Soo, und jetzt mal mit beiden Fingern und... Sekunde, ich lese das nochmal nach!"

Die Verallgemeinerungen sind dann auch ein wenig die Schwäche des Werkes, denn da sind Sachen dabei, von denen ich weiß, dass sie eben nicht bei allen Damen funktionieren. Wer sich allerdings öfter mal unsicher in den Laken fühlt, dem wird hier definitiv geholfen. Hier sind die wichtigsten Techniken, Punkte und Rahmenbedingungen in kurzer Form (und - wie gesagt - mit dämlichen Grafiken) dargestellt.

Die Rahmenbedingungen für das Liebe machen... wie oft habe ich zu wenig drauf geachtet! Ich rede jetzt nicht von gedämpftem Licht und softer Musik, sondern von dem allerwichtigsten (jedenfalls für eine Frau): dem psychischen Aspekt. Mal wieder ein Ort, an dem sich Männlein und Weiblein fundamental unterscheiden. Denn ich habe (wie wir meisten Männer) eine digitale Checkliste in meinem Kopf, mit der ich feststelle, ob ich jetzt ein wenig kopulieren sollte: Sie sieht heiß aus - Check! - Der Ort geht klar - Check! - mein King Dingeling ist Einsatzbereit - Check! - Sie will es auch - Check! - und AB DIE POST!

Bei einer Frau läuft das etwas anders. Denn Frauen sind eben nicht auf Befehl geil, sondern viel mehr baut sich das Gefühl bei ihnen langsam auf (und ich meine l-a-n-g-s-a-m). Deshalb ist es sinnvoll, diesem Prozess ein wenig zu unterstützen. Bring sie vorsichtig auf die Idee, wie es jetzt wäre, ein Würstchen im Fleischmantel zuzubereiten - ob per SMS, per Email, durch einen heißen Blick oder durch eine beiläufige Berührung. Nicht, um sie sofort über den nächsten Tisch zu biegen - sondern nur, dass sie daran denkt, wie es jetzt wäre... Glaube mir: 3-4 dieser Andeutungen über den Tag verteilt und deine Frau kommt quasi feucht nach Haus.

Eine zweite Sache, für die ich ein bisschen gebraucht habe: Weibliche Sexualität und Erregung findet zum Großteil im Kopf statt. Das habe ich schon gesagt, aber hier kommt die Schlussfolgerung: Rede mit ihr! Spiele Rollenspiele, sag ihr, wie geil du sie findest, befiehl ihr mal was (da stehen nicht alle drauf - aber die meisten). Wie David Shade so schön sagte:
"Your most valuable tool is not your tool - it's your voice!"
Und Recht hat er! Insofern noch mal meine Anweisung: Rede mit ihr. Es ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, mitten während der Bettgymnastik loszureden (vor Allem, weil das Hirn eh auf stand-by läuft), aber mit nichts erzielst du eine größere Wirkung. Selten habe ich es so wörtlich gemeint wie jetzt, wenn ich folgendes sage: "Viel Spaß beim Ausprobieren!"

-P.

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