Donnerstag, 7. Januar 2010

Fernbeziehungen und Imaginäre Probleme

So, da kam auch schon die erste Situation, die mich zu einem Post verleitet... aber lest selbst:

Nachdem wir in den letzten 2 Tagen nur Gute-Nacht-Sms ausgetauscht hatten, ruft sie heute an. Dank meiner Flatrate rufe ich zurück und frage, wie es ihr so geht.
Sie: "Gut...................."
(Die Punkte stehen für ein langes Schweigen und ich sehe,wie die Gewitterwolken sich am Horizont zusammenbrauen. Die Verantwortung für die spärliche Kommunikation soll mir zugeschoben werden. Naja, hören wir uns das erstmal an.)
Ich: "Wie, ich dachte wir machen das wie sonst und du erzählst jetzt erstmal ein paar Minuten darüber, was du so erlebt hast! Schieß los!"
Sie: "Nichts Besonderes..............................."
(Gut, also die passiv-aggressive Variante. Kein Problem. Einfach provozieren, dass sie aktiv wird)
Ich: "Na dann ist ja alles gut! Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Aber wenn alles gut ist und nichts besonderes vorliegt, dann (Verabschiedungstonfall)..."
Sie (fällt ins Wort, sich wundernd, warum ich denn auf ihren stummen Vorwurf nicht eingehe): "Und bei dir so?!"
Ich: "Alles gut, nichts Besonderes!" (gespiegeltes Verhalten)
Sie: "Und das ist jetzt alles?"
Ich: "Was soll denn noch sein?"
Sie (jetzt kommt der Vorwurf, ich werfe ihr den Brocken hin und sie stürzt sich drauf):
"Ich finde es komisch, dass wir zu Zeitpunkt X soviel geredet haben und jetzt nicht mehr soviel und ich frage mich warum! Ich habe die ganzen letzten Tage darüber nachgedacht, warum du dich nicht meldest!"
(Danke. Ich weiß nun, was sie beschäftigt. Aber wer soll ihr denn im Umgang mit ihren Gedanken helfen? Ich kann's nicht!)
Ich (amüsierter Tonfall): "Also wenn du mich sprechen willst, dann rufst du nicht an sondern brütest lange darüber nach, warum ich daran Schuld bin?"

Ich erspare euch mal die weiteren Details. Es ging noch ein wenig hin und her, sie versuchte weiter mich in ihre Gefühlswelt zu ziehen. Im Normalfall höre ich mir auch gerne an, wie es ihr geht - das ist ja auch ein wichtiger Teil jedwediger Beziehung. Aber heute wollte sie mir aus ihrem Befinden einen Vorwurf machen, auf so etwas reagiere ich allergisch. Ein Zitat muss jetzt doch noch sein:

Sie: "[Blablablabla.] Tut mir leid, aber so ist es nunmal [dass sie anruft und ihre Probleme auf mich abwälzt, aber das sagt sie ja nicht.]"
Ich: "Wild in den Raum geworfene Entschuldigungen sind wertlos. So toll ich es finde, dass du einsiehst, einen Fehler gemacht zu haben, so schade finde ich, dass du nicht siehst, an welcher Stelle! Aber ich möchte dir helfen! Wenn du gerne mit mir sprechen willst, ruf an. Wenn nicht, dann ruf nicht an! Aber wenn du sagst, dass es ein Problem ist, dass ich nicht anrufe, dann muss ich dich korrigieren: Es ist ein imaginäres Problem! Denn es besteht nur in deinem Kopf. Wenn es ein echtes Problem gewesen wäre, hättest du ja wohl angerufen!"
Ich gehe also auf ihre Vorwürfe nicht ein sondern mache ihr klar, dass sie verantwortlich ist für ihr Wohlergehen und dass ich es nicht toleriere, wenn sie das auf mich abwälzt. Die Folgen davon sind absehbar: Ich werde morgen eh wieder in ihre Stadt fahren. Wenn ich sie dann abends sehe, wird sie mir die Vorwürfe um die Ohren hauen. Ich dagegen werde in den Geilheits-Modus schalten, ihr nicht zuhören sondern mit ihr im Bett landen. Wenn dann somit die ganze Aufregung beigelegt ist, werde ich einfach ihre Nähe genießen, als wäre das ganze Drama nie gewesen. Das erklärte Ziel: Sie merkt, dass sie mit dem Abwälzen von imaginären Problemen nichts erreicht außer Blocken von mir. Mit gutem Verhalten (Sex) dagegen bekommt sie meine Nähe. Ich werde weiter berichten!

-P.

//Nachtrag: Gegen Mitternacht klingelt das Telefon. Sie ist dran. Handzahm. Erzählt mir, wie sehr sie sich auf mich freut (und ich spiegel das auch), wie ihre Tage verlaufen sind und ich erzähle ihr, was wir so am Wochenende vorhaben sollten. Danach lieb gute Nacht gewünscht, alles gut. Sage ich doch!

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