Dienstag, 2. Februar 2010

Manipulation und Macht - eine Antwort.

Hallo! Hauke hat mich kommentiert, und weil die Funktion dafür hier so unkomfortabel ist, dachte ich mal, dass ich in Form eines richtigen Beitrags antworte, zumal das Thema nicht uninteressant ist. Im Detail hinterfragt Hauke die Moral hinter meinem Handeln, fragt, ob ich denn meine Freundin überhaupt respektiere. Und in der Tat, man könnte hier einen falschen Eindruck von mir bekommen. Aber lest selbst...

Hey Hauke,

Ich glaube, ich verstehe jetzt besser, wo unser Meinungsunterschied liegt. Denn ich muss sagen, dass ich es manchmal genieße, wenn mich jemand manipuliert. Zum Beispiel, wenn meine Großtante mich mit Kohlrouladen zum vorbei kommen manipuliert. Oder wenn meine Freunde psychischen Druck ausüben, ich doch noch abends mitkomme und eine legendäre Nacht erlebe. Oder eben, wenn meine Süße mich durch ewige Nettigkeit dazu bringt, mit ihr schlechte Tanzfilme zu gucken.

Ich will sagen: Wenn man Macht (Macht der Kohlrouladen, Macht der Überredungskunst, Macht des Bier-Holens) ausübt, ist das nicht immer auch gleich Machtmißbrauch. Im Gegenteil, man kann Macht auch zum Wohle aller (bzw. beider) ausüben. Voraussetzung ist, denke ich, ein großer gegenseitiger Respekt. Denn ohne Respekt lässt man einen Menschen nicht nah genug an sich heran, dass er irgend eine Macht über einen hat (Wenn man ein gesundes Selbstwertgefühl hat).

Wenn ich also meine sexuelle Anziehungskraft auf meine Freundin nutze, um sie vom ewigen Gemeckere über unwichtige Dinge abzuhalten - dann tue ich nicht nur mir zwei Gefallen, sondern ihr auch! Denn das Gefühl, von lauter kleinen Problemen erschlagen zu werden weicht dem Gefühl eines langen, harten... du weißt, worauf ich hinaus will.

Deine Argumentation ging:

1) Eine "gute" Beziehung sollte(!) gegenseitige Achtung zur Grundlage haben.
2) Gegenseitige Achtung wird verletzt, wenn die Partnerschaft von einem der Partner kontrolliert wird.
3) Daraus folgt, dass eine "gute" Beziehung nicht von einem rationalen Akteur gesteuert werden sollte.


Und es ist der zweite Punkt, an dem ich widerspreche. Ich versuche hierbei die Worte "Kontrolle" und "Manipulation" wert-neutral zu benutzen. Also nur als Beschreibungen bestimmter Taten, nicht als Verurteilung derselben. Und Manipulation und Macht gehören in die menschliche Interaktion wie der Fisch ins Wasser.

Kaputt machen kann man sich allerdings, wenn man nur noch versucht Puppenspieler zu sein, ohne sich in seine Gefühle auch mal fallen zu lassen, also wirklich rein rational agiert. Ich werde darauf achten! Zum Wohle von meiner Süßen und mir.

Peace out!

-P.

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